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PSYCHOBIOTIKA: Darmbakterien, die Gedanken und Wohlbefinden beeinflussen

14.02.2023In Anxiosität, Psychobiotika, Stress

Psychobiotika sind Probiotika und Präbiotika, die eine positive Wirkung auf die geistige Gesundheit haben und die Stimmung verbessern, wenn sie in ausreichenden Mengen aufgenommen werden.

Psychobiotika

 

Verfasst von Dr. med. Stempel

Psychobiotika sind der neueste Forschungstrend auf dem Gebiet der guten Darmbakterien. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die unter einem Mangel an nützlichen Darmbakterien leiden, Angstzustände, Depressionen und Gedächtnisverlust erleiden können. Das Sprichwort, dass der Darm unser zweites Gehirn ist, trifft es also genau.

Nach der Einnahme heften sich die Psychobiotika an die Darmschleimhaut und beginnen, ihren positiven Einfluss auf die menschliche Mikrobiota auszuüben. Sie sind besonders nützlich für Menschen, die unter starkem Stress stehen, da bei diesen Menschen häufig ein Ungleichgewicht im Darm zu beobachten ist.

Zu den Psychobiotika gehören sowohl Probiotika als auch Präbiotika. Probiotika sind für die menschliche Gesundheit nützliche Mikroorganismen (“gute Bakterien”), während Präbiotika Nahrungsfasern sind, die das Wachstum und das Überleben der probiotischen Bakterien fördern.

Psychobiotika wirken, indem sie:

  • den Cortisolspiegel (Stresshormon) senken,
  • den Serotoninspiegel (Glückshormon) erhöhen und
  • den Oxytocin-Spiegel (Liebeshormon) erhöhen.

DER DARM, UNSER ZWEITES GEHIRN

Der Darm verfügt über ein eigenes Nervensystem, das eine ebenso wichtige Funktion wie das Gehirn erfüllt und oft als “zweites Gehirn” bezeichnet wird.

Der Darm und das Gehirn kommunizieren ständig über die “Mikrobiota-Darm-Hirn”-Achse miteinander, sodass alles, was im Darm geschieht, dem Gehirn bekannt ist und umgekehrt.

Psychobiotika wirken, indem sie den Cortisolspiegel senken und den Serotoninspiegel erhöhen, was zu einer Verringerung der Symptome von Stress, Angst und Depression führt.

Wie wichtig die Mikrobiota für das psychische Wohlbefinden eines Menschen ist, zeigt eine Studie, bei der die Darmmikrobiota eines depressiven Menschen in eine gesunde Person übertragen wurde. Nach der Übertragung der Darmmikrobiota zeigte die zuvor gesunde Person Anzeichen einer Depression.

Die Mikroorganismen im Darm sind demnach entscheidend für das Wohlbefinden des Menschen.

Quellen:

Dinan TG et.al. The Microbiome-Gut-Brain Axis in Health and Disease. Gastroenterol Clin North Am. 2017 Mar;46(1):77-89.

Sarkar A et. al. Psychobiotics and the Manipulation of Bacteria–Gut–Brain Signals. Trends Neurosci. 2016 Nov; 39(11): 763–781.